31.07.2020

Baden-Württemberg startet Rettungsschirm für CarSharing

Die Corona-Krise hat die gesamte CarSharing-Branche hart getroffen.
Die baden-württembergische Landesregierung hat nun einen Rettungsschirm in Höhe von 3,8 Millionen Euro bereitgestellt, um die CarSharing-Infrastruktur des Landes zu schützen. Auch der bereits seit 1991 vom Bodensee über den Südschwarzwald bis zur Ortenau aktive Anbieter
Stadtmobil Südbaden sowie seine Elektro-Carsharing-Tochter my-e-car können ihn in Anspruch nehmen.

Pressephoto © VM-PaulGärtner, 29.07.2020 Schwetzingen

Die CarSharing-Anbieter in Baden-Württemberg sind von den Auswirkungen der Corona-Krise massiv betroffen. Das Land gewährt ihnen nun finanzielle Hilfe, um eine Reduzierung der Fahrzeugflotte und der Standorte abzuwenden. Derzeit gibt es rund 300 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg mit einem CarSharing-Angebot. In vielen kleineren Städten oder Gemeinden würde diese Mobilitätsoption ohne den Rettungsschirm CarSharing ganz oder teilweise wegfallen.

Um dies zu verhindern, hat Verkehrsminister Hermann die finanziellen Mittel für einen Rettungsschirm CarSharing bereitgestellt und am 29.07.2020 in Schwetzingen den versammelten CarSharing-Anbietern symbolisch einen Scheck übergeben: „Wir stabilisieren damit eine Mobilitätsbranche, deren Dienstleistung heute schon für 100.000 Baden-Württemberger essentiell ist und die Straßen von mehr als 50.000 Privatautos entlastet“, so der Verkehrsminister.

Die Förderung hatte der Bundesverband CarSharing e.V. nach Ausbruch der Corona-Krise beantragt. Geschäftsführer Gunnar Nehrke erklärt: „Die CarSharing-Anbieter in Baden-Württemberg haben in den vergangenen Jahrzehnten eine in Deutschland einzigartige CarSharing-Infrastruktur aufgebaut. Es gibt hier bereits viele Angebote auch in kleinen Städten und im ländlichen Raum. Dank des in Deutschland einzigartigen CarSharing-Rettungsschirms kann diese Infrastruktur nun durch die Krise gebracht werden.“

31.07.2020

Auch Stadtmobil Südbaden und my-e-car von der Corona-Krise betroffen

„Bei uns ging die Auslastung seit dem Lock-down um bis zu 40% Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Durch die Einnahmeverluste insbesondere an Ostern und Pfingsten war die Lage sehr schwierig, auch wegen der eingestellten Dienstfahrten unserer Geschäftskunden.“ beschreiben Monika Schwinkendorf, Vorstand der Stadtmobil Südbaden AG in Freiburg und Werner Zehetner, Geschäftsführer der my-e-car GmbH in Lörrach die Situation des Frühjahrs.

Pressephoto © VM-PaulGärtner, 29.07.2020 Schwetzingen

Beide gemeinsam stellen zurzeit außerhalb der Großstadt Freiburg (mit 152 Autos an 72 Stationen) insgesamt 118 Autos, davon 43 Elektroautos, an 100 Stationen in 50 Städten und Gemeinden in Südbaden. „Fahrzeuge stillzulegen oder Stationen zu schließen wollten wir so lange es geht vermeiden, denn unsere Kund*innen sind ja auf das Angebot angewiesen“, sagen sie, „aber spätestens zum Jahresende wäre das unausweichlich geworden.“

Stadtmobil Südbaden und my-e-car werden nun Mittel aus dem Rettungsschirm der Landesregierung beantragen: „Wir freuen uns, dass die Landesregierung mit ihrem Rettungsschirm anerkennt, wie wichtig unser Carsharing-Angebot für eine nachhaltige und klimaschonende Mobilität auch außerhalb der urbanen Räume ist.“

Verbandsgeschäftsführer Gunnar Nehrke ist zuversichtlich, dass die Förderung auch neue Impulse setzt: „Mit dem Rettungsschirm für CarSharing schafft das Land Baden-Württemberg die Voraussetzungen für den weiteren Ausbau des CarSharing-Angebots nach der Corona-Epidemie.“
Für die Weiterentwicklung des CarSharing in Baden-Württemberg hat die Landesregierung sich ein ambitioniertes Ziel gesteckt: Im Jahr 2030 sollen im Land 50.000 Fahrzeuge zum Teilen bereitstehen.

Einsatz für die Prestel-Stiftung

Durch ein soziales Mobilitätskonzept bringt die Prestel-Stiftung ältere einsame Menschen und ehrenamtlich engagierte Fahrer-Teams zusammen.

Mit CarSharing-Fahrzeugen, darunter auch E-Autos, fahren freiwillige FahrerInnen ältere Menschen zur Begegnungsstätte in das Heinrich-Hansjakob-Haus. Sie erfüllen den Wunsch der älteren Menschen nach Begegnung und Bildung und überwinden deren eingeschränkte Mobilität. Dadurch teilen die FahrerInnen und Fahrgäste nicht nur Aufmerksamkeit sondern Lebensfreude und -geschichten über Generationen hinweg.

Mit ihrem sozialen Projekt „Gemeinsam statt einsam“ gewann die Prestel-Stiftung den Wettbewerb „Gute Tat mit Plakat“ der Spendenplattform Spendenfreun.de. Werbung für das soziale Projekt ist ab sofort mit mehr als 300 Plakaten und City Light Boards in ganz Freiburg zu sehen.

Wir freuen uns, dass wir Teil dieses tollen Projektes der Prestel-Stiftung sein dürfen und gratulieren zur erfolgreichen Wettbewerbsteilnahme.